Anstreichen

Anstreichen ist sehr schwierig, meinen die einen. Die anderen behaupten, nichts leichter als das. So ganz einfach ist das Anstreichen im Rahmen des „do it yourself" allerdings nicht; denn wozu müsste sonst der Handwerker eine dreijährige Lehrzeit durchlaufen?

Neben der Verwendung von gutem Arbeitsgerät und geeignetem Farben gehört eine große Portion Fingerfertigkeit zu dieser Arbeit, die nur dann befriedigend ausfallen kann, wenn die Grundierungsarbeit sorgfältig ausgeführt ist. Man sagt nicht ohne Grund: Jeder Anstrich ist so gut wie sein Untergrund. Der Fachhändler gibt Auskunft und guten Rat über die notwendige Farbmenge bei Größenangabe der Flächen, die gestrichen werden sollen, außerdem über die zu verwendende Farbe. In einigen Fällen (z.B. hölzerne Balkonmöbel) muss man den Untergrund erst abbeizen, bevor man neue Farbe aufbringen kann.

Vor dem Streichen sollte erstmal eine Umgebung geschaffen werden, in der gut gearbeitet werden kann; dazu eventuell die Möbel ausräumen. Große Möbelstücke mit Laken, Papierbögen oder Folie abdecken, den Fußboden durch mehrere Lagen Papier schützen. Nägel und Haken aus den Wänden entfernen, Dübel bleiben darin. Ihr Platz wird durch eingeschlagene feine Stifte, die etwa 2 cm herausragen, gekennzeichnet. Sollen neue Dübel eingesetzt werden, hat dies vor dem Neuanstrich zu geschehen. Decken- und Wandleuchten abnehmen, vorher Sicherung(en) ausschalten. Schalterdeckel und Steckdose ebenfalls entfernen und sichern.
Was wird gebraucht?  Leiter, Gips, Spachtel, mehrere Eimer, Abwasch- und Streichbürste/Pinsel oder Rolle, Abstreifgitter, Scheuerlappen, Holzleisten zum Umrühren oder Quirl für die Bohrmaschine, Heizkörperpinsel, Haken zum Aufhängen des Eimers, Pinselreiniger. Da das Anstreichen nicht fleckenlos vor sich geht, Arbeitskleidung dementsprechend wählen.

Gestrichen werden sollte nur bei Tageslicht, eventuell sollte zusätlich mit Kunstlich gearbeitet werden. Im ersten Schritt werden Wandschäden mit Gips ausgebessert. Mit der gut durchgerührten Farbe wird dann mit dem Streichen der Decke begonnen, danach mit den Wänden. Bei den Wänden in langen, gleichmäßigen Pinselstrichen die Farbe von oben nach unten auftragen, bei der Decke senkrecht in Richtung des Fensters. Ist im ersten Streichgang keine ausreichende Farbdeckung erzielt worden, Anstrich wiederholen. Müssen die Arbeiten unterbrochen werden, kann man das Arbeitsgerät in Aluminiumfolie wickeln, sodass Pinsel oder Rolle nicht austrocknen.
Nach dem Streichen ausreichend lange trocknen lassen, bevor die Möbel wieder hereingestellt werden.